Background
Gehlen, Arnold was born on January 29, 1904 in Leipzig, Germany.
(Auch seine letzte Monographie "Moral und Hypermoral" sah ...)
Auch seine letzte Monographie "Moral und Hypermoral" sah Gehlen in der direkten Nachfolge seines anthropologischen Hauptwerkes "Der Mensch." Insofern verstand er seinen Entwurf einer "pluralistischen Ethik" als Konkretisierung seiner Lehre vom Menschen. In diesem Buch, das eine "Genealogie der Moralen" entwickeln will, stellte sich Gehlen die Aufgabe, Anthropologie, Verhaltensforschung und Soziologie so zu verbinden, dass vier voneinander nicht ableitbare Ethosformen empirisch freigelegt werden konnten: von einem aus der "Gegenseitigkeit" entwickelten Ethos uber "Eudaimonismus" und "Humanitarismus" bis hin zu einem Ethos der Institutionen einschliesslich des Staates. Gehlen wollte der "abstrakten Ethik der Aufklarung" widersprechen, wie sie beispielsweise in Voltaires Diktum zum Ausdruck kam, nach welchem es nur eine Moral gebe, so "wie es nur eine Geometrie gibt." Systematisch geht es in erster Linie um eine anthropologische Begrundung der Ethik, d.h. um eine "Mehrheit moralischer Instanzen" und "Sozial-Regulationen." Diese werden nicht evolutionar interpretiert, d.h. als Fortschritt von der Nahethik zu einer schliesslich weltumspannenden Moralitat. Manche Moralen konnen als instinktnah angenommen werden, andere ergeben sich aus den Notwendigkeiten bestimmter Institutionen. Immer jedoch sind sie kulturell geformt und zugleich auf unterschiedlichen Ebenen der Abstraktion angesiedelt. Es bleibt im Zuge einer neuerlichen Rezeption von Moral und Hypermoral die These zu prufen, ob die Modellvorstellung eines unversohnlichen Pluralismus moralischer Normen eine Dimension des Ethischen zum Ausdruck bringt, die in den evolutiven Konzepten der ethischen Anpassung an je hohere gesellschaftliche Synthesen unterschatzt wird. Insofern gehort dieses Buch in den Zusammenhang einer philosophisch-soziologischen Grundlagenforschung, wie sie seit Max Scheler und Helmuth Plessner als Philosophische Anthropologie durchgefuhrt wurde und welche Arnold Gehlen - von den Elementarbestanden der menschlichen Existenz bis zur Analyse der modernen Malerei - mit so viel Sachhaltigkeit weiterverfolgt hat.
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(Auch seine letzte Monographie Moral und Hypermoral sah Ge...)
Auch seine letzte Monographie Moral und Hypermoral sah Gehlen in der direkten Nachfolge seines anthropologischen Hauptwerkes Der Mensch. Insofern verstand er seinen Entwurf einer pluralistischen Ethik als Konkretisierung seiner Lehre vom Menschen. In diesem Buch, das eine Genealogie der Moralen entwickeln will, stellte sich Gehlen die Aufgabe, Anthropologie, Verhaltensforschung und Soziologie so zu verbinden, dass vier voneinander nicht ableitbare Ethosformen empirisch freigelegt werden konnten: von einem aus der aGegenseitigkeit entwickelten Ethos uber Eudaimonismus und Humanitarismus bis hin zu einem Ethos der Institutionen einschliesslich des Staates. Gehlen wollte der abstrakten Ethik der Aufklarung widersprechen, wie sie beispielsweise in Voltaires Diktum zum Ausdruck kam, nach welchem es nur eine Moral gebe, so wie es nur eine Geometrie gibt. Systematisch geht es in erster Linie um eine anthropologische Begrundung der Ethik, d.h. um eine Mehrheit moralischer Instanzen und Sozial-Regulationen. Diese werden nicht evolutionar interpretiert, d.h. als Fortschritt von der Nahethik zu einer schliesslich weltumspannenden Moralitat. Manche Moralen konnen als instinktnah angenommen werden, andere ergeben sich aus den Notwendigkeiten bestimmter Institutionen. Immer jedoch sind sie kulturell geformt und zugleich auf unterschiedlichen Ebenen der Abstraktion angesiedelt. Es bleibt im Zuge einer neuerlichen Rezeption von Moral und Hypermoral die These zu prufen, ob die Modellvorstellung eines unversohnlichen Pluralismus moralischer Normen eine Dimension des Ethischen zum Ausdruck bringt, die in den evolutiven Konzepten der ethischen Anpassung an je hohere gesellschaftliche Synthesen unterschatzt wird. Insofern gehort dieses Buch in den Zusammenhang einer philosophisch-soziologischen Grundlagenforschung, wie sie seit Max Scheler und Helmuth Plessner als Philosophische Anthropologie durchgefuhrt wurde und welche Arnold Gehlen - von den Elementarbestanden der menschlichen Existenz bis zur Analyse der modernen Malerei - mit so viel Sachhaltigkeit weiterverfolgt hat.
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anthropologist philosopher sociologist university professor
Gehlen, Arnold was born on January 29, 1904 in Leipzig, Germany.
Philosophy, in Cologne and Leipzig, with N. Hartmann, M. Scheler and H. Driesch (PhD, 1927).
His major influences while studying philosophy were Hans Driesch, Nicolai Hartmann and especially Max Scheler. He replaced Paul Tillich, who emigrated to the United States., at the University of Frankfurt. In 1938 he accepted a teaching position at the University of Königsberg (today"s Kaliningrad) and then taught at the University of Vienna in 1940 until he was drafted into the Wehrmacht in 1943.
After his "denazification" he taught at the administrative college in Speyer.
He went on to teach at the Aachen University of Technology between 1962 and 1969. Gehlen became a sharp critic of the protest movements that developed in the late 1960s.
Gehlen"s philosophy has been influential for many contemporary neoconservative German thinkers. Many terms from his work, like Reizüberflutung ("Sensory overload"), deinstitutionalization or post-history, have gained popular currency in Germany.
(Auch seine letzte Monographie "Moral und Hypermoral" sah ...)
(Auch seine letzte Monographie Moral und Hypermoral sah Ge...)
In 1933 Gehlen signed the Loyalty Oath of German Professors to Adolf Hitler and the National Socialist State.
Gehlen’s ‘philosophical anthropology’ constitutes an important contribution to German philosophy and sociology, and his main works are still considered classics at German universities. Once articulated in 1940, Gehlen s basic tenets remained constant throughout his work. Following Nietzsche, he saw man as the ‘not yet determined [or ‘fixed’: festgestellte] animal’. Unlike animals, humans are not adapted to a particular natural environment; their Weltoffenheit gives them a breadth of experience and a scope for self-development unknown to, and impossible for. animals. But the lack of instinctual guidance also makes life precarious for humans, an existential situation from which we constantly seek relief by mastering the world and our own ‘excess of impulses'. In this way, and with existential necessity, humans develop culture, i.e. those institutions and procedures which reduce complexity, facilitate decision-making and increase stability: for example marriage as a social institution or, centrally, language as a symbolic shorthand representation of the world. In the process we transform ourselves from naturally 'deficient’ beings into cultural beings. Citing Nietzsche’s dictum ‘we can only understand what we can do', Gehlen attributed central importance to action for humanknowledge. thus facilitating the reception of American pragmatism in Germany and also rendering his philosophy usable to Nazi ideologues. But while Gehlen probably owed much of his academic career to interventions of the Nazi authorities on his behalf, racism cannot consistently be deduced from his anthropology, given that he saw humans as biologically underdetermined and the fact that Zucht in Gehlen is not a biological process but one of cultural self-determination. However, some of Gehlen’s own conclusions do not follow consistently from his premises either. While, for example, the assumed ‘excess' of human impulses lends justification to Gehlen's call for a disciplined reinforcement of an existing social order, it is not clear why this—rather than an amorphousness—should be the logical result of our lack of biological determination. Gehlen’s philosophical judgement was influenced by his conservative political lookout.
Austrian Academy of Sciences]
He joined the Nazi Party in 1933 and had a shining career as a member of the "Leipzig School" under Hans Freyer.